Ein Fuder Torf

 "Männer formten mit dem Spaten unten in der Kuhle die Torfstücke und wuchteten sie hoch bis an den Rand. Die Frauen steckten die einzelnen nassen Stücke auf eine „Forke“ und legten sie zum Trocknen in eine Reihe. An einem Tag wurden etwa 3.000 Torfstücke gestochen und abgetragen. Für Männer und Frauen war es schwere Arbeit, die mit einem guten Essen wie Pfannekuchen, gut belegten Broten und Eiern belohnt wurde. Mittags legten alle eine längere Pause ein, um sich mit anderen Torfstechergruppen zu einem Schwätzchen zu treffen. Bei solchen Treffen haben sich etliche spätere Ehepaare kennengelernt.


Bis der Vorrat an gestochenem Torf ausreichte, fuhr man ca. zehn bis vierzehn Tage ins Moor. War der Torf durch Wind und Sonne abgetrocknet, wurde er wieder umgestellt und nach der Haupternte im Spätsommer in Haufen gestapelt und zum Abholen bereitgestellt. Im Herbst wurde der Torf mit Pferd und Leiterwagen nach Hause gebracht und in die Torfscheune gepackt."


aus: Büdden, Mini: "Sitten und Gebräuche; Alltag, Feste, Trauer" https://yournetdev.de/bgvh/wp-content/uploads/sites/26/2019/07/05_Sitten.pdf

 

 
 
 
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