"Obwohl das Torfstechen harte Arbeit war, war es für uns damals eine schöne Zeit. Unter den Leuten herrschte noch sehr viel Verbundenheit, und man war zu allerlei Späßen aufgelegt.
Es gehörte zum Beispiel dazu, dass man, wenn man das erste Mal mit ins Moor ging, die "Moortaufe" erhielt. Man wurde dann in einem unbedachten Augenblick von den Jungen gepackt und in eine voll mit Wasser stehende Moorkuhle geworfen. Diejenigen, die das betraf, hatten meistens schon vorgesorgt und trockene Sachen und vor allem 1 Liter Schnaps mitgebracht.
Man wollte ja den Spaß bezahlen. Erstlinge wurden auch oft losgeschickt, um Spatenfett zu holen. Das gab es natürlich gar nicht. Leider hatte der Nachbar es dann immer gerade eben aufgebraucht, und so wurde man zum nächsten Nachbarn ausgesandt, der wiederum einem anderen. So suchten einige nicht allzu kluge bis zum Abend nach diesem Spatenfett, das es in Wirklichkeit gar nicht gab.
Schlauere legten sich in die Sonne und behaupteten am Abend, der Letzte hätte alles aufgebraucht."
aus: Abschrift einer Tonbandaufnahme (30.07.1993) mit Herrn Wilhelm Stolze-Greskamp in "Der bäuerliche Handtorfstich" vom Lernstandort 'Grafelder Moor und Stift Börstel', 1997